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Typisierungsaktion in Leipzig: Studierende gegen Blutkrebs

Jeder fünfte Blutkrebspatient sucht vergeblich nach einem passenden Spender. Einen „genetischen Zwilling“ außerhalb der Familie zu finden, ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Deshalb ist es so wichtig, dass sich möglichst viele Menschen typisieren und als potentielle Spender registrieren lassen. AIAS (Engagementpreis-2014) leistet Aufklärungsarbeit an Universitäten und bietet direkt vor Ort die Möglichkeit zur Typisierung. So auch am 21.6.2017 in Leipzig.

Der grundlegende Gedanke hinter AIAS ist so simpel wie überzeugend: Studenten sind meistens junge und gesunde Menschen. Warum also nicht die Uni nutzen, um möglichst viele potentielle Stammzellenspender zu erreichen? An mittlerweile 24 Standorten in Deutschland sind AIAS-Teams präsent und haben die Wattestäbchen im Gepäck. Nach einem ausführlichen Gespräch und der Beantwortung aller Fragen bekommen Studenten so die Möglichkeit, sich direkt auf dem Campus als Spender registrieren zu lassen. Das funktioniert einfach mit einem Abstrich der Wangenschleimhaut und einer Einverständniserklärung. Und das war es für die meisten auch schon. Die HLA-Merkmale, die dafür sorgen, dass der Körper zwischen eigenem und fremden Gewebe unterscheiden kann, sind so individuell, dass es unwahrscheinlich ist, außerhalb der Familie jemanden mit einer großen Ähnlichkeit dieser Merkmale zu finden. Daher hören die meisten registrierten Spender nie wieder etwas von der Stammzellendatenbank.
Diejenigen jedoch, die eine hohe Übereinstimmung mit einem Blutkrebspatienten haben, der auf eine Transplantation wartet, bekommen einen Anruf. Nach einem unkomplizierten Check beim Hausarzt steht der Spende nichts mehr im Weg. Eine Knochenmarkspende kann auf zwei Arten erfolgen und richtet sich nach den Bedürfnissen des Patienten:

In 80 % der Fälle ist eine periphere Stammzellenspende ausreichend. Einige Tage vor der Spende wird ein Medikament eingenommen, das die Produktion der Stammzellen anregt. Die Spende selbst ist nicht komplizierter als eine Blutspende: mit einer Nadel wird Blut aus dem Arm entnommen, die Stammzellen werden herausgefiltert und die restlichen Blutbestandteile werden zurückgeführt. In 20 % der Fälle ist eine direkte Knochenmarksentnahme angezeigt. Der Eingriff wird im Krankenhaus durchgeführt. Dort wird mit einer Nadel das Knochenmark direkt aus dem Beckenkamm entnommen.

Dank AIAS sind inzwischen 22.151 (!) Studierende typisiert und 41 (!!!) davon konnten tatsächlich einem Blutkrebspatienten ihre Spenden zur Verfügung stellen. Hier beweist sich das Motto „Leben retten zwischen zwei Vorlesungen“! Wer also morgen in Leipzig ist, kann AIAS einen Besuch abstatten (das gilt natürlich nicht nur für Studenten):

10-15 Uhr im Foyer Lipsiusbau, HTWK Leipzig, Karl-Liebknecht-Straße 145

Übrigens: Wer nicht zufällig nicht an einer AIAS-Universität studiert, aber dafür gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann bei der DKMS ein Registrierungsset anfordern und es portofrei zurückschicken. Es gibt keinen Grund, kein Spender zu sein. Vor allem nicht mehr, wenn man die ehrlichen und berührenden Erfahrungen der Spender und Patienten liest, die AIAS-Leipzig gesammelt hat:
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